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Lesung Emilio Lussu: Ein Jahr auf der Hochebene

To: "'biblio-list (Südtirol)'" <biblio-list@provinz.bz.it>
Subject: Lesung Emilio Lussu: Ein Jahr auf der Hochebene
From: "Gummerer Hermann - Folio Verlag" <gummerer@folioverlag.com>
Date: Thu, 4 May 2006 15:08:44 +0200
Importance: Normal
Sender: owner-biblio-list@provinz.bz.it

EIN JAHR AUF DER HOCHEBENE. Roman von Emilio Lussu

Lesung mit Christoph Pichler

 

5. Mai 2006 ▪ 20 Uhr

Bozen ▪ Buchhandlung KoLibri ▪ primo piano

 

 

„Ein Jahr auf der Hochebene“ von Emilio Lussu ist eines der wichtigsten Bücher über den Ersten Weltkrieg. Es wurde von Claus Gatterer übersetzt und mit einem Nachwort versehen und erschien als Neuauflage im Frühjahr im Folio Verlag (Wien/Bozen).

Emilio Lussu, geboren 1890 auf Sardinien, war hoch dekorierter Offizier im Ersten Weltkrieg. Frei von Pathos und Sentimentalität notierte er höchst literarisch persönliche Erinnerungen. Mitfühlend erzählt er in seinem Roman von der Dummheit und Sinnlosigkeit jeglichen Krieges. Schauplatz ist das Hochplateau von Asiago, wo Lussu von 1916 bis 1917 in Stellung lag. Er schildert ein Kriegsjahr mit den duldenden, kämpfenden, sterbenden „unbekannten“ Soldaten als den Protagonisten. Der Roman ist kein antimilitaristisches Pamphlet, vielmehr liegt die Aussage im Geschehen: Der  Militarismus Fleisch und Blut an, etwa in der Gestalt des Generals Leone, der den Krieg um des Krieges willen liebt und einer Laune wegen Soldaten in den Tod hetzt, oder in jener des Generals Piccolomini, dessen Unfähigkeit nur von der patriotischprofessoralen Geschwätzigkeit überboten wird. Jenseits der tragischen oder komischen Begebenheiten, jenseits von Heldentum, Hölle und Tod beschwört Lussu immer wieder das staunende, das glückliche und verzweifelte Gesicht des Menschen, der, ob armer gutmütiger Bauer oder verpfuschter Offizier, auf jeden Fall Verlierer in einer sinnlosen Tragödie ist.
Emilio Lussu war von 1921 bis 1925 Abgeordneter im italienischen Parlament; 1927 wurde er auf die Insel Lipari verbannt. 1929 floh er nach Frankreich. Er war Mitbegründer der antifaschistischen Bewegung „Giustizia e Libertà“, 1943 kehrte er nach Italien zurück, wurde führender Politiker der „Resistenza”. Von 1945 bis 1948 war er Minister, bis 1968 Senator. Emilio Lussu starb 1975 in Rom.

 

Am Freitag, 5. Mai, um 20 Uhr liest Christoph Pichler in Bozen aus dem Roman von Emilio Lussu. Die Lesung erfolgt im Rahmen der zweiten Lesetage, die der Folio Verlag und die Edition Raetia gemeinsam im „primo piano“ der Buchhandlung KoLibri in Bozen organisieren.

 

 

 

primo piano

Präsentationsfläche und Veranstaltungsort des Folio Verlags und der Edition Raetia im ersten Stock der Buchhandlung KoLibri (Raingasse 17, Bozen)

 

Attachment: 05.05.06_Einladung. Lesung Emilio Lussu.doc
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