Liebe Berufskolleginnen-kollegen,
diese junge Dame ist die Tochter eines Schulkollegen und ich kenne
die Familie als frühere Kundschaft unserer Bibliothek. Deshalb
schicke ich ihr Mail an die Biblio-List, denn vielleicht möchte
jemand so einen Vortrag anbieten.
Grüße aus Sterzing,
Dr.in Evelin Aster
Stadtbibliotek
Einen wunderschönen guten Tag,
mein Name ist Magdalena Gschnitzer, ich komme aus Gasteig und bin 29
Jahre alt. Ich habe im Jahr 2005 meinen Abschluss an der Lehranstalt
für Werbegraphik in Brixen absolviert, dann 2 Jahre Kunstgeschichte
in Innsbruck studiert, einen Lehrgang über AutoCad/technisch
Zeichnen in Bozen besucht und eine einjährige Ausbildung als
Editor/Cutter in München gemacht. Vor einem Jahr war ich für drei
Monate in Honduras, wo ich eine Divemasterausbildung gemacht habe,
zugleich arbeitete ich bei Umweltschutzprojekten mit und
organisierte große Beach Clean Ups. Diesen Sommer über verbrachte
ich drei Monate mit der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd auf
den Färöer Inseln, um der alljährlichen Grindwaljagd ein Ende zu
bereiten. Dabei habe ich mich während einem "Grind" (Jagen und
Schlachten der Wale) zwischen Jäger und Gejagte gestellt, wobei mich
ein Boot fast rammte und eine Waffe auf mich gerichtet wurde. Ich
wurde verhaftet, von dänischer Polizei, dänischem Militär und
dänischer Navy abgeführt und 3 Wochen später des Landes verwiesen.
Nun bin ich wieder in Südtirol bis ich meine nächste Kampagne mit
Sea Shepherd finanzieren kann. In dieser Zeit möchte ich so viele
Vorträge wie möglich darüber halten. Leider habe ich gemerkt, dass
wir Südtiroler ziemlich verschlossen sind, wenn es um Themen geht,
von denen wir glauben, dass sie uns hier in Südtirol nicht
betreffen, weil wir davon einfach nichts wissen. Es gibt keine Meere
bei uns und was wir nicht sehen, passiert auch nicht. Ich möchte mit
meinem Vortrag genau das ändern, denn diese Themen betreffen uns
sehr wohl. Wenn wir jetzt nicht handeln, haben auch wir Südtiroler
in wenigen Jahren sehr große Probleme, denn über 70% unseres
eingeatmeten Sauerstoffes wird im Meer produziert. Die wenigsten
wissen solche Fakten.
Ich würde mich bereit erklären in den verschiedensten Gemeinden
Vorträge darüber zu halten. Das Programm beinhaltet allgemeine
Informationen über die Organisation Sea Shepherd, wer wir sind, was
wir tun, unsere verschiedenen Kampagnen auf der ganzen Welt, wobei
ich besonders auf die Operation GrindStop 2014 auf den Färöern
eingehen werde, und was wir hier in Südtirol alles machen können.
Meinen ersten Vortrag hielt ich am Freitag, den 24.10.14 in der
Wirtschaftsfachoberschule in Innichen, ein 15-jähriger Junge, der
schon seit Jahren Sea Shepherd unterstützen will, lud mich dazu ein.
Seine Schulkameraden wusste nicht viel darüber, die Feedbacks waren
jedoch sehr interessant und das Interesse der Schüler war extrem
hoch.
Einige meiner gezeigten Bilder zeigen schockierende Dinge auf, tote
Tiere, Menschen mit Messern, die auf die Tiere einschlagen, blutige
Szenen. Das alles mag extrem wirken und ist es auch. Dennoch bin ich
der Meinung, dass genau diese Bilder uns erst aufwecken. Wir müssen
leider auch solche Bilder anschauen, damit wir verstehen und
aufwachen. Würde ich nur Bilder zeigen, auf denen Wale friedlich
umher schwimmen, kommt die tragische Botschaft nicht an. Aus diesem
Grund wäre es mir lieber meine Vorträge an Erwachsene zu richten.
Aus Erfahrung habe ich gelernt, dass es diese Bilder sind, wegen
denen die Menschen anfangen umzudenken, was natürlich schade ist.
Müssen wir wirklich immer zuerst solche schrecklichen Dinge
aufnehmen und sie der Welt zeigen, damit wir uns endlich dagegen
wehren? Leider ja.
Da Sea Shepherd fast nur aus Freiwilligen besteht und ich in den
letzten Monaten nichts verdient habe, kann ich die Gemeindesäle oder
jene, die mir zur Verfügung gestellt werden, (Bibliotheken,
Vereinssäle,...) nicht bezahlen. Ich halte diese Vorträge auch
nicht, um dafür bezahlt zu werden, sondern aus Überzeugung. Ich
stehe für diese Sache ein und werde mich auch weiterhin in den
verschiedenen Kampagnen beteiligen, denn das Töten muss ein Ende
haben.
Ich weiß, dass viele Menschen sich fragen, ob ich etwas
übertreibe. Meine Antwort darauf ist: Bitte schaut euch meinen
Vortrag an, seht mit euren Augen, wozu Menschen fähig sind und was
vor unseren Augen passiert, ohne dass wir eingreifen und erklärt
mir dann nochmal, wer hier bitte übertreibt!
Ich würde den Vortrag vorstellen unter dem Namen:
"Verteidigen-Schützen-Erhalten, wir setzen uns ein für die
Weltmeere!
Vortrag über die Meeresschutzorganisation Sea Shepherd und
meine Zeit auf den Färöer Inseln!"
Er würde ca. 1,5-2 Stunden dauern, das kommt auch auf das
Interesse des Publikums an, da es manchmal sehr viele Fragen gibt,
auf die ich unterschiedlich eingehen werde.
Ich bin für jeden Vorschlag offen und freue mich schon wahnsinnig
über ein Feedback und über die Erlaubnis, dieses Projekt zu
starten. Vielleicht könnte der Vortrag auch über den
Bildungsausschuss eingeleitet werden.
Mit sehr freundlichen Grüßen
Magdalena Gschnitzer
info@maggy-gschnitzer.com
http://info.maggy-gschnitzer.com/
+39 324 74 79 673
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