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AW: Unkenruf (?) gegen Bürgerkarte

To: <biblio-list@provinz.bz.it>
Subject: AW: Unkenruf (?) gegen Bürgerkarte
From: "Ebner, Margareth" <Margareth.Ebner@schule.suedtirol.it>
Date: Tue, 30 Mar 2010 14:41:37 +0200
Delivered-to: biblio-list-archive@ms-up.provinz.bz.it
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Thread-index: AcrP7mdxfj03Z6teTZyumrX+C3YOIgAF+9Ch
Thread-topic: Unkenruf (?) gegen Bürgerkarte
Precedence: bulk


 Liebe Kolleginnen und Kollegen, 

 

ich kann mich dem Gesagten nur anschließen. 

Mir wird ganz mulmig, wenn ich von der "Bürgerkarte" höre. Auf den ersten Blick 
mag das ja eine tolle Idee sein, aber wenn dann darauf sozusagen mein ganzes 
Leben gespeichert ist, sind meine Bedenken riesig. Banken haben bekanntlich 
äußerst gute Sicherheitssysteme, dennoch werden immer wieder Bancomat-Karten 
geklont und Konten geplündert. Und da geht's "nur" ums Geld...

 

Margareth 


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Von: owner-biblio-list@provinz.bz.it im Auftrag von Roland Zwerger
Gesendet: Di 30.03.2010 11:49
An: biblio-list@provinz.bz.it
Betreff: Unkenruf (?) gegen Bürgerkarte



Precedence: bulk

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
manche glauben also immer noch an die "schöne, neue Welt". Ich lese
gerade einen zum Thema passenden holländischen Bestseller,
"Die Zelle" von Charles den Tex. Es geht darin um "Diebstahl" und
Missbrauch der Identität durch jemand anderen.

Wir arbeiten wie Eppan und Naturns mit dem System EasyCheck, wobei die
Leser mit ihrem Leserausweis, der einen Chip enthält, selbst ausleihen
können (in Eppan sogar müssen). Gar einige haben den Ausweis bereits
verloren, in der Mehrzahl mag er nur zuhause verschollen sein, es ist
aber auch vorgekommen, dass er samt Geldbörse enwendet wurde. Kaum
einmal wurde es uns gleich gemeldet, wie auf dem Ausweis gefordert. In
der Zeit vor der Ungültigermachung im Programm hätte der Finder oder
Dieb also in der Bibliothek Ausleihen vornehmen können. Das ist bisher
zum Glück noch nicht vorgekommen.
Vorgekommen ist bekanntlich, dass Bankomatkarten missbraucht wurden.
Warum soll nicht auch die "Bürgerkarte" geklont und missbraucht werden
können? Ist alles nur eine Frage der Zeit.
Ich möchte nicht, dass allzuviele persönlichen Daten von mir auf einer
einzigen Karte gespeichert werden.
Wie soll das übrigens mit den "Bürgerkarten" für Kinder aussehen?
Ich wiederhole, was ich schon öfter geäußert habe: Ich halte auch den
landesweit gültigen Leserausweis für keine besonders gute Idee.
"Eintagsfliegen" in der Bibliothek, d.h. auswärtige Besucher, die
zufällig einmal in die Bibliothek geraten und etwas Interessantes
finden, müssen überdurchschnittlich oft gemahnt werden, und nicht selten
sind die entliehenen Sachen unwiederbringlich verloren!

In einem deutschen TV-Sender habe ich vor Kurzem eine Dokumentation über
den Aufwand gesehen, der heute mit EDV getrieben wird. Nur ganz Naive
glauben, dass das fast nichts kostet. Das Beispiel war Hessen, doch die
"Bürgerkarte" für alle Südtiroler hat auch nicht mehr auf ein paar
Festplättchen Platz.
Die IT-Branche lebt ganz gut, aber zum Teil auf Kosten von jenen, denen
es finanziell längst nicht mehr gut geht - dasselbe kann man bekanntlich
auch von den Politikern sagen.

In neugieriger Erwartung auf Stellungnahmen von Mitdenkerinnen
Roland



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