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Lesung mit Ann Cotten und Valentino Zeichen

To: Biblio-list <biblio-list@provinz.bz.it>
Subject: Lesung mit Ann Cotten und Valentino Zeichen
From: Christine Vescoli <christine.vescoli@buecherwuermer.com>
Date: Wed, 7 Apr 2010 09:15:09 +0200
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Sehr geehrte Damen und Herren,

wir laden Sie herzlich ein zur bevorstehenden Veranstaltung, mit der wir die Reihe „Denkwürdige Destillate“ fortsetzen. 
Die Reihe will die geographisch-sprachliche Ausgangssituation Südtirols aufgreifen, um dem besonderem Sprachtandem zu vertrauen und Protagonisten der zeitgenössischen italienischen wie deutschen Poesieszene in Bozen vorzustellen.

ANN COTTEN 

VALENTINO ZEICHEN

„Pratiche d` imballaggio“

 

Einführungen: Roberto Galaverni, Theresia Prammer und Christine Vescoli

 

Freitag, 9. April 2010, 20.00 Uhr

ar/ge kunst Galerie Museum

Museumstr. 29, Bozen


 



Eine etwas unorthodoxe, vielleicht auch verquere Dichterpaarung geht der literarische Abend mit der vielseitigen Wortkünstlerin, Performerin und streitbaren Literaturtheoretikerin Ann Cotten (* 1982) aus Berlin und mit dem seit den 50ern in Rom lebenden, im slowenischen Fiume geborenen Valentino Zeichen ein. Beiden Dichtern ist eine je unkonventionelle, eine durchwegs widerständige Art eigen, die sich bei Ann Cotten in unerwarteten Auftritten der Performance zeigt oder darin, wie sie gegen Selbstverständlichkeiten von vermeintlichem Verstehen getrickst anrennt. Poetisch dreist und theoretisch versiert bedient sich Ann Cotten unverfroren experimenteller und linguistischer Ansätze und scheut es nicht, durchaus waghalsig Grundlagenforschung von Erkenntnisprozessen zu unternehmen. Unterhaltsam ist dabei allemal Ann Cottens Fähigkeit der ostentativen Performance, die mit Rhythmen, Tönen und Lauten eines Musikers spielt.

 

Valentino Zeichen, dessen jüngstes Buch, Neomarziale (Mondadori, 2006), eine ironisch-epigrammatische Auseinandersetzung mit dem wahlverwandten Dichter Martial ist, ist der vagabundische Bohème der italienischen Dichter, der römische Flaneur, der noble Bettelpoet, der auf Lebensversicherungen und feste Anstellung ebenso pfeift  wie auf ein sicheres Dach über dem Kopf und einen sicheren Sitz im Leben. Ohne sich jeglicher Ideologie oder Pietät unterzuordnen, was in den 70er Jahren der hitzigen gesellschaftlich-politischen Debatten in Italien nicht wenige Autoren aus Opportunismus bereitwillig taten, hat Zeichen seine Position allein aufgrund des Geschriebenen festigen können. Die autarke Poesie Zeichens, die, von der Rezitation herkommend, stets das Sprachspiel beherzigt, sucht den „Balanceakt zwischen metaphysischer Ironie und frivoler Weltgewandtheit, exhibitionistischem Scharfsinn und wütenden Wahrheiten“ (Niva Lorenzini). So sieht man Zeichen auch als den „einfallsreichsten und unregelmäßigsten italienischen Schriftsteller“ (Klappentext von Ogni cosa a ogni cosa ha detto addio), der auf bestem Wege ist, ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht im deutschen Sprachraum geltend zu machen.

 


Wir laden Sie herzlich ein zur Lesung am Freitag, 9. April 2010!

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Literatur Lana. Verein der Bücherwürmer
Hofmannplatz 2
39011 Lana


t: 0473 56 00 31


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