Der Deutsche Jugendliteraturpreis 2007 wurde am 12. Oktober 2007 auf
der Frankfurter Buchmesse verliehen. Gerd Hoofe, Staatssekretär des
Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, hat als
Preisstifter zusammen mit der Moderatorin Petra Gerster die Preise
übergeben. Bereits zum 52. Mal zeichnete der einzige Staatspreis für
Literatur in Deutschland herausragende Kinder- und Jugendbücher mit
Preissummen von insgesamt 50.000 Euro aus.
Neben zahlreichen nominierten Personen und ihren Verlegern wohnten
über 1.000 Gäste aus dem In- und Ausland der mittlerweile größten
Veranstaltung auf der Frankfurter Buchmesse bei.
|
Der mit 10.000 Euro dotierte Sonderpreis für ein Gesamtwerk wurde an die
Autorin Kirsten Boie vergeben. Die Jury ehrte Boie "als konsequente
und kompromisslose Verfechterin einer eigenen Literatur für Kinder
und Jugendliche sowie als rastlose und erfolgreiche Vorkämpferin
ästhetischer Erziehung und nachhaltiger
Leseförderung". |
In den Kategorien Bilder-, Kinder-, Jugend- und Sachbuch wurde je ein
Preis in Höhe von 8.000 Euro verliehen. Die Kritikerjury zeichnete das Bilderbuch Königin Gisela von Nikolaus
Heidelbach aus. Der Illustrator hat die Geschichte vom Königskind
"psychologisch fein austariert" und "opulent in Szene gesetzt". Die Jury
würdigte die "meisterliche Text-Bild-Komposition".
Sieger in der Sparte Kinderbuch wurde der Titel Schwester. "Der
Autor Jon Fosse erobert im Kinderbuch durch seine sprachlich
außergewöhnliche Darstellung neue und faszinierende Ausdrucksformen. Die
intensiv verdichtete Sprache überträgt Hinrich Schmidt-Henkel auf
besondere Weise ins Deutsche. Dem Illustrator Aljoscha Blau gelingt es,
den Zauber dieser Kindheitsgeschichte in kühle Landschaftszeichnungen und
atmosphärische Szenen zu fassen."
Den Preis für das beste Jugendbuch erhielten Do van Ranst und seine Übersetzerin
Andrea Kluitmann für Wir retten Leben, sagt mein Vater. "Van
Ranst gelingt eine bestechend komische und originelle Fabel, die
Familiengeheimnisse und kompakte Lügengeschichten originell zu skizzieren
vermag. Sie versinnbildlicht nicht nur die Qualen des Erwachsenwerdens,
sondern auch die verkapselten Leidenschaften ihrer pointiert gezeichneten
Charaktere."
In dem prämierten Sachbuch Mutter hat Krebs, das von Wolfgang J.
Fuchs stilsicher übersetzt wurde, dokumentiert Brian Fies tagebuchartig
die Auseinandersetzung mit der Krebserkrankung seiner Mutter: "Entstanden
ist ein bewegender Sachcomic, der das Medium angemessen nutzt, und eine
sensible Bearbeitung des Themas im zeitgemäßen Format darstellt."
Der Preis der Jugendjury, der ebenfalls mit 8.000 Euro
dotiert ist, ging an den australischen Autor Markus Zusak und seine
Übersetzerin Alexandra Ernst für Der Joker. "Den Romanhelden auf
seinem Weg zu begleiten, ist ein aufregendes Abenteuer. Hinzu kommt der
geniale Stil des Autors. Durch geschickte Wortwahl lockt er den Leser hin
und wieder auf falsche, teils grausige Fährten, so dass man sich in einem
Strudel aus Realität und Fiktion wiederfindet", so die Jury.
Für Rückfragen stehen wir Ihnen auf der Frankfurter Buchmesse in
Halle 3.0, K 373, Tel. (069) 7575 43097 gerne zur Verfügung.
Preisträger in der Sparte
Kinderbuch: |
|
Jon Fosse (Text)
Aljoscha Blau (Illustr.)
Schwester
Aus dem Norwegischen von Hinrich Schmidt-Henkel
Bajazzo Verlag
ISBN 978-3-907588-70-3
€ 12.90 (D), € 12.90 (A), sFr 23.00 |
Preisträger in der Sparte
Jugendbuch: |
|
Do van Ranst
Wir retten Leben, sagt mein Vater
Aus dem Niederländischen von Andrea Kluitmann
Carlsen Verlag
ISBN 978-3-551-58156-3
€ 12.00 (D), €12.40 (A), sFr 21.90 |
Preisträger in der Sparte Sachbuch: |
|
Brian Fies
Mutter hat Krebs
Aus dem Amerikanischen von Wolfgang J. Fuchs
Knesebeck Verlag
ISBN 978-3-89660-356-2
€ 14.95 (D), € 15.40 (A), sFr 27.30 |
Preis der Jugendjury: |
|
Markus Zusak
Der Joker
Aus dem Englischen von Alexandra Ernst
cbj
ISBN 978-3-570-13107-7
€ 16.95 (D), € 17.50 (A), sFr 30.10 |
Frankfurt am Main, den 12. Oktober 2007
|