Lesung mit
Jagoda
Marinić
(Heidelberg)
Freitag,
20. Mai 2005, 20.00 Uhr / Secession Lana, A.-Hoferstraße 7/B
Nach dem umfangreichen
Veranstaltungsprogramm im April rund um das 25jährige Vereinsjubiläum geht das
?normale? Programm der Bücherwürmer auch im laufenden Monat weiter. Am 20. Mai
wird eine junge deutsche Autorin in Lana zu Gast sein:
Jagoda Marinić
wurde 1977 in Waiblingen
geboren und lebt heute in Heidelberg. Sie studierte Germanistik, Politologie und
Anglistik in Heidelberg. Für erste erzählerische Arbeiten erhielt sie 1999 ein
Stipendium der Hermann-Lenz-Stiftung.
Der Titel ihres ersten Buches lautete ?Eigentlich ein Heiratsantrag?,
das sie auch vor vier Jahren in
Lana vorgestellt hat. Ihr Debüt war ein großer Erfolg bei Kritik und
Publikum. Nun legt sie einen neuen Erzählband vor: ?Russische
Bücher?.
Der Verleger und Autor
Michael Krüger schreibt über die junge Autorin: ?Die Zartheit, mit der Jagoda
Marinić über die Liebe schreibt,
hat mich überwältigt; der Takt, die Gefühle auszudrücken, aber nicht an die
Worte zu verraten, ist bewundernswert. Sie ist eine großartige Schriftstellerin,
ganz nach meinem Herzen.?
Im neuen Buch geht es v. a.
um die Erfahrung von Verlust. Ob es nun eine Frau ist, die, weil ihre erste
Liebe wiederkehrt, die Illusion einer glücklichen Ehe aufgeben muss, oder eine
andere, die meint, dem Handeln aus dem Weg gehen zu können, indem sie sich einen
Schutzschild aus Angst vor den Körper hält, oder ob es ein Zwillingspaar aus dem
Hinterland Dalmatiens ist, deren Vater auf einer Bohrinsel verunglückt, noch
bevor die beiden Geschwister ihn wirklich kennen gelernt
haben.
All diese Figuren eint die
Suche nach dem wirklichen Leben. Doch erst, als sie vom Suchen ablassen,
begegnen sie einander wirklich, ?nicht aus Notwehr, nicht als Mittel wider die
Verlassenheit, sondern trotz der Verlassenheit?.
In drei Erzählungen schreibt
Jagoda Marinić von Momenten, vor denen
man sprachlos bleibt, von Menschen, die leben und sich begegnen möchten, und
auch von dem, was sie daran hindert. Der Blick der Autorin liegt auf dem
Unsichtbaren, auf dem, was uns in rätselhafter Weise
prägt.