Gerhard
Ruiss "Don Quijote begegnet Oswald"
Aus dem "Wolkenstein"-Zyklus von Markus
Vallazza:
Lesung / Ausstellung
Gerhard Ruiss liest aus
seinen Oswald-von-Wolkenstein-Übersetzungen
"Und wenn ich nun noch länger schwieg" (Folio
2007)
Markus Vallazza zeigt
seinen "Wolkenstein"-Zyklus
Freitag, 7. Dezember 2007
Kunst Meran im Haus der
Sparkasse (Laubengasse)
Beginn: 18.30 Uhr
Begrüßung: Herta
Torggler
Einführung: Christine Vescoli und
Ludwig Paulmichl
Im Anschluss: Vorweihnachtlicher Umtrunk mit "Punsch und Plunder" und
Gebäck
Eine
Veranstaltung von Literatur Lana / Bücherwürmer in
Zusammenarbeit mit Kunst Meran und dem Folio
Verlag
Info: 0473-560031
Sechshundert Jahre sind für die Literatur keine
lange Zeit. Dass die Werke Oswalds von Wolkenstein auch heutzutage noch bestens
funktionieren, das beweist Gerhard
Ruiss (Wien) in seinem neuen Buch, das er bei Kunst Meran vorstellen wird.
Er hat im Folio-Verlag eine Auswahl von Wolkenstein-Texten publiziert und in ein
aktuelles Deutsch übersetzt. Behutsam tritt Ruiss hinter dem wortgewaltigen
Ritter und Adeligen zurück, er lässt die Wolkenstein’schen Bilder für sich
sprechen, sucht den Rhythmus und die Musikalität der Originaltexte
beizubehalten.
Oswald von Wolkenstein, neben Walther von der
Vogelweide der bedeutendste deutschsprachige Lyriker des Mittelalters, verblüfft
durch äußerste Modernität – konsequent erweitern seine Lieder die höfische
Dichtung um das subjektive Erleben. Er besingt die Liebe, das Abenteurertum und
nimmt seine Zuhörer mit auf seine Reisen durch Europa: Von Seis am Schlern bis
nach Portugal, Spanien, Ungarn, England, Frankreich, nach Konstanz und über
Venedig ins Gelobte Land. In Spott- und Trinkliedern erfasst er das
gesellschaftliche Leben des Spätmittelalters. Das Dichten in einer Zeit sozialer
Umbrüche und Unruhe interessiert den Lyriker Gerhard Ruiss. In der Nachdichtung
der Lieder Wolkensteins nähert er sich heutigen Themen, deren originäre
literarische Aneignung erschöpft zu sein scheint: der Liebe, Gesellschaft,
Politik, der Endzeit, dem Neubeginn.
Markus
Vallazza hat vor kurzem den ersten Band seiner gesammelten Druckgraphiken
vorgelegt. Der in Wien und Bozen lebende Künstler hat in seiner langen Karriere
viele Zyklen mit Radierungen geschaffen, die inspiriert waren von literarischen
Werken oder auch von anderen Künstlerleben. Lange hat sich Vallazza auch mit der
Person und dem Werk Oswalds von Wolkenstein befasst und eine Reihe von
Radierungen dazu geschaffen. Diesen „Wolkenstein“-Zyklus zeigt der Künstler
im Meraner Kunsthaus, begleitend zur Lesung von Gerhard Ruiss.
Im Anschluss an die Lesung sind alle
herzlich zu einem vorweihnachtlichen Umtrunk eingeladen.