Annuska Trompedeller
Karl Tinzl (1888-1964)
Eine politische Biografie
ISBN: 978-3-7065-4322-4
350 Seiten, EUR 39.90
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Karl Tinzl zählt zu den
führenden Persönlichkeiten der Südtiroler Zeitgeschichte.
Anhand bisher unveröffentlichter Quellen wird erstmals seine über
vierzigjährige politische Laufbahn dargestellt, die zugleich die
einschneidendsten Kapitel der Südtiroler Geschichte umfasst:
Mit der Teilung Tirols beginnt Tinzl seine politische Tätigkeit. 1921
geht er als Abgeordneter nach Rom und versucht dort in zwei Amtszeiten,
gegen die faschistische Entnationalisierungspolitik vorzugehen.
Zurückgekehrt nach Südtirol nähert er sich in den Dreißigerjahren an
den "Völkischen Kampfring Südtirols" an, "optiert" für Deutschland und
kollaboriert schließlich offen mit den Nationalsozialisten, als er 1943
das Amt des kommissarischen Präfekten von Bozen in der "Operationszone
Alpenvorland" übernimmt. Seine Amtsführung ist gemäßigt, erscheint
beinahe makellos, was nach 1945 auch die Italiener anerkennen müssen.
Dennoch verweigern sie ihm bis 1953 die italienische Staatsbürgerschaft.
Tinzl bleibt weiter politisch aktiv, ist Gründungsmitglied der
"Südtiroler Volkspartei" und besitzt dort aufgrund seiner
außergewöhnlichen juridischen Kompetenzen eine gewichtige Position. Mit
einer enormen Anzahl an Vorzugsstimmen wird er 1953 wieder als
Abgeordneter nach Rom entsandt und bleibt bis wenige Monate vor seinem
Tod 1964 politisch tätig. 1958 ist der von ihm ausgearbeitete
Autonomieentwurf ins italienische Parlament eingebracht worden - er
bildet die Basis für alle weiteren Verhandlungen über Südtirol und ist
die Grundlage für die spätere "Paket"-Lösung.
Die Autorin:
Dr. Annuska Trompedeller, geboren 1976,
Lehramtstudium der Geschichte und deutschen Philologie an der
Universität Innsbruck, arbeitet seit 2004 als Lehrerin; 2006 Promotion
an der Universität Innsbruck, lebt in Tiers/Südtirol.
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