Precedence: bulk
Liebe Biblio-Listler!
Karin aus dem Ultental hat mich hingewiesen, dass sie viele Anfragen
bzgl. Verhaltensänderung in der Bibliothek erhalten hat. Unten stehend
findet ihr einen Vorschlag unsererseits. Bitte an alle, die
Lösungsvorschläge oder Erfahrungen haben, diese mit dem Bibliotheksnetz
zu teilen. Auch wenn dies heißt, daß sich jemand eine halbe Stunde Zeit
nimmt, seine Ideen aufzuschreiben... Ich weiß, Zeit ist knapp. Aber Zeit
ist auch wertvoll, wenn wir sie mit anderen teilen und gut investieren.
Wir können alle einzeln in unseren Bibliotheken nach Lösungen grübeln
und recherchieren oder gemeinsam Lösungen anbieten. Wir können alle
davon profitieren!
Liebe Grüße und viel Spaß beim Umsetzen senden
Roswitha und das gesamte Team Vintl
Hallo Karin,
Kindern aus Kindergarten und 1./2. Klasse bringe ich das Verhalten und
das Angebot der Bibliothek meistens über ein Kuscheltier bei. Ein
Beispiel: Lea (unsere Bibliothekshenne) und Leo (unser weißer
Kuschelbär) erklären ihrem Freund Fridolin (unser neuer Bär)
- was es alles in der Bibliothek gibt,
- dass er die Sachen nicht kaufen und behalten kann, sondern sich immer
wieder neue Sachen ausleihen darf,
- dass seine Daten im Computer eingetragen werden,
- dass er, alles was er mit nach Hause nimmt, zuerst "dem Computer"
zeigt usw.
- dass viele Personen in der Bibliothek mithelfen,
- dass die Bibliothek kein Spiel- oder Sportplatz ist, sondern ein Ort
der Ruhe und Entspannung ist,
usw.
Toll ist, wenn ihr dabei mehrere Personen seid, damit jedes Kuscheltier
eine eigene Stimme hat. Und natürlich können die Kinder fleißig
mithelfen, Fridolin die Bibliothek und ihren Ablauf zu erklären! Ihr
könnt diesen Vorgang auch aufteilen und in mehreren Treffen den Kindern
nahe bringen (Angebot der Bibliothek, Ausleihablauf, Verlängern, Bücher
nicht selbst reparieren usw.) Dabei wiederholt ihr automatisch einige
Dinge und wirst sehen, die Kinder lachen, wenn Fridolin vom letzten Mal
etwas vergessen hat und erklären es ihm lächelnd nochmal!;-) Ideal ist
natürlich, wenn sie die Kuscheltiere immer wieder sehen. Sie werden zum
"Bibliotheksfreund".
Kinder der 3. bis 5. Klasse erkläre ich meist das Zurückräumen der
Bücher. Die Kinder stellen sich in einer Reihe nebeneinander auf (2
Gruppen). Sie stellen nun ein Bücherregal dar und jeder einzelne ist ein
Buch. Jede Gruppe bildet einen Interessenskreis. z. B. Mädchen sind
Mädchenbücher. Jungs sind "Fliegen und Fahren". Sie stehen zusammen mit
ihren Freunden (sprich gleichgesinnten Büchern) und erzählen sich die
tollsten Geschichten. Und schauen auch in die selbe Richtung, sodaß sie
alles, was sie gemeinsam sehen, diskutieren, erzählen können. Nun spiele
ich den Schüler.... komme in die Bibliothek.... ziehe schwungvoll ein
"Buch" aus der Reihe, schaue es von vorne an.... von hinten (die Kinder
lachen schon!). Ja,ja, jetzt gehe ich weiter, das Buch nehme ich
natürlich mit!
- Suche ein anderes Buch und stelle das "Kind-Buch" irgendwo versteckt
in der Bibliothek ab.
- Suche mir ein nächstes "Kind-Buch" aus. Das gefällt mir nicht so gut.
Ich stelle es aber in die falsche Blickrichtung, sodaß es nicht mehr
die selben Dinge sieht, wie die Bücherfreunde.
- Suche mir ein nächstes "Kind-Buch" aus, finde ein zweites Buch und
stelle das "Kind-Buch" in der falschen "Kind-Interessensgruppe" ab.
Jetzt wird das Spiel kurz unterbrochen. Die Kinder reflektieren, wie sie
sich fühlen (z. B. allein in der Ecke stehen ist nicht schön. Ich möchte
bei meinen Freunden sein. Oder ich möchte in die selbe Richtung schauen
usw.)
Dann kommt der Abschluß: das Highlight!!!;-) Ich spiele wieder einen
Schüler, suche mir ein Kind-Buch aus, finde wieder ein nächstes und
stelle das Kind-Buch ins Regal zurück. Aber(!!!!), wie Kinder meist
machen, "versuche" ich das Kind jetzt auf den Kopf zu stellen! Jetzt
lachen die Kinder erst recht! Meist inkl. Lehrer!;-)
Laß dir freien Lauf, theatralisch mal das Verhalten der Schüler
darzustellen! Mir hat es sehr Spaß gemacht! Und bei den Kindern kommt es
gut an und es hatte eine sehr positive Wirkung!
Bei den Erwachsenen: das Team sollte absprechen, welche Lautstärke
erlaubt ist, welche nicht mehr. Denn die Regeln sollten für alle und
egal, wer Dienst hat, die selben sein. Lustige Bilder aus Google als
Hinweisschilder sind ideal. Werden sie nicht wahrgenommen, können die
Personen darauf aufmerksam gemacht werden und die diensthabende Person
wird nicht persönlich angegriffen, da die Hinweisschilder die
allgemeingültige Regel deutlich zeigen.
Viel Spaß beim Umsetzen und.... wir sitzen alle in einem Boot. An dieser
Herausforderung knabbert jede Bibliothek.
Liebe Grüße
Roswitha
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