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Irene Nierhaus in Lana: "Das Fliegerauge. Zu Strukturen des Panoramatisc

To: Christine Vescoli BW <christine.vescoli@buecherwuermer.com>
Subject: Irene Nierhaus in Lana: "Das Fliegerauge. Zu Strukturen des Panoramatischen"
From: Christine Vescoli <christine.vescoli@buecherwuermer.com>
Date: Thu, 16 Jul 2009 15:24:09 +0200
Cc: Biblio-list <biblio-list@provinz.bz.it>
Sender: owner-biblio-list@provinz.bz.it


Sehr geehrte Damen und Herren, 

ich darf Sie herzlich einladen zu einem Vortrag, der im Rahmen der Ausstellung von Brigitte Mahlknecht und vor dem Hintergrund unserer Reihe „Erinnerung und Darstellbarkeit“ im Ansitz Rosengarten in Lana stattfindet:

Am Freitag, 17. Juli 2009 um 20.00 Uhr spricht die Kunsttheoretikerin der Universität Bremen

IRENE NIERHAUS über „Das Fliegerauge. Zu Strukturen des Panoramatischen.“

Die Verbindung von Sehen und großem Raum bzw. Horizont ist seit dem  19. Jahrhundert mit dem Bürgertum und der Repräsentation von Staat, Nation und Öffentlichkeit verbunden. Durch verschiedene Sehtechnologien (Panorama, Aussichtstürme) konnte dieser visuell geordnete Raum in den Städten verortet werden. Dennoch sind es bestimmte Protagonisten, an die diese Blickmächtigkeit gebunden ist und die als Autoren dieses Blicks und seines Raumes gelten, wie Architekten, Planer, Politiker, militärische Strategen.

In der Figur des Fliegers wird die Fähigkeit zum panoramatischen Blick inklusive Technologiebeherrschung, Pioniergeist und Schöpferkraft als navigatorische und kreative Kompetenz in einem immer als großen und äußeren gedachten Raum besonders deutlich.

In diesem Beitrag wird der historisch kulturelle Zusammenhang zwischen Blick, großem Raum und Männlichkeit strukturell erläutert und an medienübergreiifenden Beispielen aus Bildender Kunst und Visueller Kultur des 20. Jahrhunderts vorgestellt, und insbesondere an der Aeropittura (Flugmalerei) des zweiten Futurismus im italienischen Faschismus thematisiert.

 

Das Referat von Irene Nierhaus steht in der Vortragreihe „Erinnerung und Darstellbarkeit“. Damit wirft  Literatur.Lana  das Thema der Gedächtniskultur auf und geht im Laufe des Jahres speziell Gedächtnisformen und Fragen von deren Darstellbarkeit nach. Sofern Literatur eine Form der Gedächtniskunst ist, gilt eine ihrer zentralen Fragen der Darstellbarkeit und der Bestimmung von Fiktion und Faktizität, vom Politischen im Poetischen. Solche Fragen lassen lässt sich im Bereich der Kunst in ähnlicher Weise anwenden; dabei kommt der Verbindung von Blick, Imagination und Raumerfassung sowie von Blick, Raum und Subjekt eine besondere Bedeutung zu. Das Referat von Irene Nierhaus geht solchen Aspekten nach.

Eine Konzentration des Themas von Erinnerung und Literatur, von Literatur und Restitution werden die „Kulturtage Lana 2009“ vom 1. bis 4. September bieten und dabei die Auseinandersetzung mit der Erinnerung an Vertreibung, Völkerexodus und Shoa aufsuchen. 


Irene Nierhaus, Professorin für Kunstwissenschaft und Ästhetische Theorie/ Universität Bremen, Llehrte zuvor in Trier, Kassel und Wien.

Forschungsschwerpunkte zur visuellen und räumlichen Kultur - insbesondere von Architektur und bildnerischen Medien des 19. und 20. Jahrhunderts und der Gegenwart. Kunsttheoretisch und kulturwissenschaftlich orientierte  medientransversale Arbeiten.



Mit den schönen Grüßen,

Christine Vescoli

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Literatur Lana. Verein der Bücherwürmer
Hofmannplatz 2
39011 Lana


t: 0473 56 00 31


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