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Emilia Romagna - ein kurzer Bericht

To: <biblio-list@provinz.bz.it>
Subject: Emilia Romagna - ein kurzer Bericht
From: "Platzer, Monika" <Monika.Platzer@schule.suedtirol.it>
Date: Mon, 4 Jun 2012 15:43:05 +0200
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Thread-topic: Emilia Romagna - ein kurzer Bericht
Liebe Biblioliste,
 
 
gestern Abend hat es wieder ein Erdbeben in der Emilia gegeben. 
 
Viele Menschen sind ans Meer und in den Norden geflüchtet, nur um eine Nacht durchschlafen zu können,
 
in der Hoffnung, wieder einen klaren Gedanken fassen zu können.  
 
Das Erleben vieler kleiner Beben durch den Tag hindurch, das angstvolle Warten auf die nächste Erschütterung zermürbt.   
 
Viele haben ihre Wohnungen und Häuser - in buchstäblich 40 sec. - über Nacht verloren,
 
die tektonische Erschütterung hat eine innere ausgelöst.
 
Die Menschen der Emilia sind berühmt für ihre Lebensfreude, ihre wunderbare Landschaft, ihre Kunst, ihre Küche,
 
ihre Erzeugnisse, ihre Produktionen, ihre Landwirtschaft - über Generationen haben sie die wasserreichen schwimmenden Böden in fruchtbare
 
Landschaften verwandelt,
 
nun ist der Boden ins Wanken geraten, der weiche Untergrund rutscht
 
und sie sind über Nacht zu Ortlosen geworden,
 
die Menschen in der Emilia habe ich als arbeitsame kennengelernt, kraftvolle Menschen, weise, fleißig, humorvoll, einsatzfreudig,  
 
wie man auch jetzt am Zivilschutz sieht, der erste psychologische Hilfestellung leistet,
 
Zelte aufbaut, sich um notwendige Kleidung, rasch um schnelle Versorgung und Verpflegung bemüht,
 
so dass man nur in größter Hochachtung davon sprechen,
 
mit der sich die Menschen selbst zu helfen versuchen.
 
Die Probleme können aber nicht mehr einzeln gelöst werden, wenn eine Region einbricht.
 
Große Produktionen stehen derzeit völlig lahm. Apotheken sind zugeschüttet, Werke stehen still,
 
bald kommt die Sommerernte für die Bauern, nur die Kühlanlagen funktionieren nicht.
 
Heute werden alle, kleine Kinder wie ältere Menschen, bei Regen in den Zelten schlafen,
 
bei Nacht kommen jetzt - zu allem Unglück noch - die "sciacalli" die Plünderer hinzu. 
 
Die Menschen verspüren eine große Ohnmacht. 
 
Man will sofort alles wieder aufbauen, irgendwie zum Alltag zurückkehren,
 
aber jedes weitere Beben durchbricht diese Vorstellung.
 
Schon bald werden die Menschen in der Emilia hinter den Bildern und Formeln virtueller Medienereignisse verschwinden,
 
hinter astronomischen Berechungen und abstrakten Worten (Zeltstadt) und Versprechungen.  
 
Schon jetzt klingt alles so, als wäre dies alles in einem virtuellen Nebenraum, als könne es unseren Alltag kaum berühren.
 
Und doch ist die Not greifbar, sehr real und nur 3,5 Stunden Zugfahrt von uns entfernt.
 
 
 
Falls Sie sich vielleicht auch überlegen, was sie tun könnten, irgendetwas, um den Menschen in der Emilia zu helfen,  
 
hier einige Daten: 
 
Die Caritas hat in ONLINE Spendenkonto eingerichtet, mit weiteren Informationen und Zugangsdaten:  
 
 
Aber auch eine kleine Geste tut Wirkung:
 
1 SMS (1 Wort genügt) an die Tel.Nr. 45500 senden,
 
es werden 2,00 Euro abgezogen und Sie erhalten auch gleich eine Benachrichtigung/Bestätigung durch den Zivilschutz der Emilia Romagna.
 
 
Mit achtsamen Grüßen,
Monika Platzer Bibliothek LFS H Arendt Bozen
 
 
 
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