Do/JÖ/GIO, 26.03.2015,
20.00 Uhr
Tirol unter Militärdiktatur
Wie die Bevölkerung des Kronlandes den Ersten Weltkrieg erlebte
Michael forcher
Der Krieg brachte nicht nur zehntausende Tiroler an die Front, sondern auch der zurückbleibenden Gesellschaft zu Hause Sondergesetze und Einschränkungen auf allen Gebieten des Lebens. Als
das alte Kronland mit der Kriegserklärung Italiens an Österreich-Ungarn unmittelbares Kriegsgebiet wurde, erhielt das Militär eine Machtposition, die von niemandem kontrolliert wurde. Tirol stand unter Militärdiktatur, die nicht nur Welschtirol, also das Trentino,
sondern auch das heutige Südtirol und der Landesteil nördlich des Brenners brutal zu spüren bekamen. Der Historiker Michael Forcher, Autor des Buches "Tirol und der Erste Weltkrieg", zitiert in seinem von Bildprojektionen begleiteten Vortrag einige ungeschminkte
Berichte von den Fronten, beleuchtet aber in erster Linie das Leben im Hinterland. Dies geschieht nicht mit Hilfe trockener Statistiken, sondern an Hand von ausgewählten Einzelschicksalen und berührenden Beispielen aus dem Alltag der Menschen, seien es Politiker,
Bäuerinnen, Unternehmer oder Flüchtlinge.
Dr. Michael Forcher, geboren 1941 in Lienz/Osttirol, promovierter Historiker, Journalist, Gründer und langjähriger Verleger des Haymon Verlags, hat zahlreiche Publikationen und Bücher zur
Geschichte und Kulturgeschichte Tirols geschrieben.
20:00 Uhr
Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann
A.-Diaz-Str.
8
I-39100 Bozen
www.tessmann.it