22. April 2017, 11.00
Hofmannplatz 2, Lana
Verena Kammerer: Heimat - irgendwo. Zeichnungen mit Texten illustriert. (Edition Raetia 2017)
Meist ist es umgekehrt: Bilder illustrieren Texte. Für dieses außergewohnte Literaturprojekt bilden die Kugelschreiberzeichnungen von Verena Kammerer den Ausgangspunkt: Die in Berlin lebende Künstlerin hat ihre Zeichnungen von Menschen und Tieren befreundeten und bekannten Schriftstellerinnen und Schriftstellern als Inspirationsquelle, Schreibanlass, literarisches Motiv überlassen. Das Ergebnis ist eine Sammlung von 40 Texten, die als Reaktion auf die Zeichnungen entstanden sind oder eine Korrespondenz dazu aufgegriffen haben, u.a. von Rut Bernardi, Ann Cotten, Sabine Gruber, Orsolya Kalász, Josef Oberhollenzer, Sepp Mall, Friederike Mayröcker, Monika Rinck, Markus Vallazza.
Bei der Matinee am Samstag, den 22. April, spricht Verena Kammerer über ihre Zeichnungen und die als unmittelbare Reaktion darauf entstandenen Texte.
Es lesen Rut Bernardi, Josef Oberhollenzer und Sepp Mall.
In Zusammenarbeit mit der Edition Raetia
alles ist da
Das, was da ist, braucht man nicht zu fürchten,
das, was in mir keine Pfoten hat,
legt sich vor dir hin und kreuzt sie.
Jetzt vergnügen wir uns und schweigen
über die großen Taten.
Das, was da ist ...
Das, was da ist, braucht man nicht zu fürchten,
das, was in mir keinen Mund hat,
kam humpelnd zurück und schläft jetzt.
Wollte dir jemand was Schlimmes antun,
warst du in Gefahr?
Vorbei, überstanden, alles wieder gut.
Das, was da ist ...
Das, was da ist, braucht man nicht zu fürhten,
das, was in mit keine Augen hat,
schaut dir später beim Schlafen zu, mit meinen.
Orsolya Kalász
Verena Kammerer, 1965 geboren, hat eine Ausbildung für wissenschaftliche Illustration und anatomisches Zeichnen in Mailand abgeschlossen, die Meisterklasse für Grafik in Wien besucht und an der FU in Berlin Psychologie studiert. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
|
|
|
|
|
|