Lesung
mit
Silke
Scheuermann (Frankfurt
am Main)
Freitag, 18. Februar 2005, 20.00 Uhr / Secession Lana, A.-Hoferstraße
7/B
Silke Scheuermann ist eine der bedeutenden Lyrikerinnen der Gegenwart,
ihr Umgang mit Sprache ist ein Leseerlebnis. Geboren wurde die Autorin 1973 in
Karlsruhe, sie lebt heute in Frankfurt am Main. Sie studierte Theater- und
Literaturwissenschaften in Frankfurt, Leipzig und Paris und arbeitete am
Germanistischen Institut der Universität Frankfurt. Neben Kritiken
veröffentlicht sie Gedichte und Erzählungen in Zeitschriften und Anthologien und
erhielt mehrere Stipendien und Literaturpreise, darunter den Leonce-und-Lena-Preis der Stadt
Darmstadt und zuletzt das Literaturstipendium in der Villa Aurora in Los Angeles. 2005 wird
Silke Scheuermann Dresdner
Stadtschreiberin sein.
Im Herbst 2003 war die junge Autorin für mehrere Wochen zu Gast in Lana,
als erste Stipendiatin des Literaturstipendiums Lana, das die
Marktgemeinde vergibt. Beim Lyrikpreis
Meran 2004 wurde sie mit dem Förderungspreis
ausgezeichnet.
2001 erschien ihr Lyrikdebut Der
Tag an dem die Möwen zweistimmig sangen, 2004 folgte der zweite Gedichtband
Der zärtlichste Punkt im All (beide
bei Suhrkamp erschienen).
Zu ihrer Lyrik schreibt Haucke Hückstädt in der Frankfurter Rundschau folgendes: ?Ihre
Titel (...) klingen wie Titel von Kurzfilmen, die durch Länge ihre knappe
Spieldauer wettzumachen versuchen. Und das können Gedichte ja wirklich sein:
Kurzspielfilme. Und das sind die Gedichte von Silke Scheuermann in ihren besten
Momenten: kleine tiefenscharfe Erzählungen. Scheuermanns Titel muten manchmal
wie die Kapitelvorhersagen eines viel größeren noch verborgenen Textes an (Das kaum verständliche Kapitel eines fremden
Lebens das mir mein Anrufbeantworter erzählt hat). (...) Silke Scheuermanns
Gedichte sind hervorragende Träger und Leiterflächen für die Wahrnehmung unserer
Wirklichkeit. Sie sind erstaunlich stabil, wagen das Gefühl, sind voller Ideen
und extrem leitfähig für unbewusste Bilder.?
Nun legt die
Autorin im Schöffling-Verlag
ihr
lange erwartetes Prosadebut vor, poetisch und akzentuiert wie ihre Lyrik: Reiche Mädchen heißt der
Band,
und er
enthält
Geschichten, die poetisch und akzentuiert sind wie ihre Lyrik. Ironisch,
lakonisch, amüsant und messerscharf zeichnet sie das Bild einer Generation, die
sich nach dem Gewöhnlichen sehnt und doch so viel mehr als das Gewöhnliche
will.
In der ?Literarischen Welt? heißt es zum neuen Buch: ?Die Erzählungen
leben von einer Sprache, die nie protzt. Silke Scheuermann leistet sich keine
stilistischen Eitelkeiten, sondern schreibt eine schlanke, klug strukturierte,
sanft ironische, aber immer auch poetische Prosa.?