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Nächste Bücherwürmer-Veranstaltung in Lana

To: "Biblio-list" <biblio-list@provinz.bz.it>
Subject: Nächste Bücherwürmer-Veranstaltung in Lana
From: "Buecherwuermer Lana" <info@buecherwuermer.com>
Date: Wed, 11 Apr 2007 17:55:01 +0200
Sender: owner-biblio-list@provinz.bz.it
 

Schreiben am Rand

Zur Marginalie in der Literatur

Vorträge von

 

Davide Giuriato (Universität Basel)

 

Elmar Locher(Universität Verona)

 

Sandro Zanetti (Universität Basel)

 

 

Freitag, 13. April 2007, 18.00 Uhr / Kultur.Lana, Hofmannplatz 2

Veranstalter: Literatur Lana / Bücherwürmer

 

?Unser Schreibwerkzeug arbeitet mit an unseren Gedanken,? schreibt Friedrich Nietzsche. Der Satz, der die poetologische Reflexion ebenso umfasst wie die Inszenierung der genuinen Schreibszene, wirft das Licht auf einen speziellen Gegenstand der Verquickung von Sprache und Schrift: auf das Phänomen des Schreibens. Es in seinen Bedingungen, seinen inneren und äußeren Handlungsmomenten zu untersuchen, war Gegenstand der Basler Forschungsgruppe zur ?Genealogie des Schreibens?.

 

?Widerstand ? wie (...) im Falle des unwilligen Schreibwerkzeugs ? zeichnet nach Friedrich Nietzsches Streitschrift "Zur Genealogie der Moral", die sich vornehmlich für Listen, Taktiken und Strategien interessiert, eine eigenständige Kraft aus. Die historische Methode der Genealogie interpretiert nicht nur ?die ganze Geschichte eines ?Dings', eines Organs, eines Brauchs', etwa des Schreibens, als ?eine fortgesetzte Zeichen-Kette von immer neuen Interpretationen und Zurechtmachungen (...), deren Ursachen selbst unter sich nicht im Zusammenhange zu sein brauchen, vielmehr unter Umständen sich bloß zufällig hinter einander folgen und ablösen', sondern rechnet auch die gegen diese Überwältigungsprozesse? jedes Mal aufgewendeten Widerstände' hinzu.? (Martin Stingelin)

 

Dass zu diesen Widerständen die Körperlichkeit und Instrumentalität des Schreibaktes gehören, wird in der Betrachtung zur ?Genealogie des Schreibens? deutlich. Aber auch dies: ? dass sich am Widerstand und an der Inszenierung von Schreibszenen die semantischen, gestischen, poetischen und poetologischen Möglichkeiten entzünden können. Sie gehen ein komplexes Spiel ein, das mitunter einer inneren Unbestimmbarkeit folgt und erst im Schreiben selbst sichtbar wird. Sichtbar wird die verästelte Bewegung von Sprache und von Schrift, sichtbar werden in der Archäologie des Schreibens die topologischen Felder, von denen sich ein Schreiben herleitet. Einer dieser Orte ist die Marginalie. Vom Rand her nimmt sie die Spannung auf, leitet die Rede, lenkt oder löst sie oder franst sie aus.

 

Die Marginalie in der Literatur steht im Zentrum des Vortragabends im Kultur.Lana:

 

Davide Giuriato versucht eine Geschichte der Randnotiz zu umreißen, anhand ausgewählter Beispiele von Montaigne über E. A. Poe, P. Valéry bis hin zu F. Kafka, W. Benjamin und A. Schmidt.

 

Sandro Zanetti referiert zu einer Randnotiz Friedrich Hölderlins, die aber nur auf den ersten Blick randständigen Charakter hat; der Vortrag versucht den Status dieser Marginalie im Rahmen von Hölderlins poetologischen Überlegungen zu bestimmen.

 

Elmar Locher referiert über die Textkonstitution, und zwar anhand der Selbstübersetzung eines Gedichtes des Südtiroler Schriftstellers Gerhard Kofler.

 

 

Alle Interessierten sind zu der Veranstaltung herzlich eingeladen. (Info: 0473-560031)

 

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Verein der Bücherwürmer
Postfach 104
Hofmannplatz 2
I-39011 Lana
 
Tel.: 0039 0473 560031
Fax: 0039 0473 560032
 
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