Lieber
Roland,
was
gibt es da so persönlichen Daten, dass sie nicht auf einer Karte gespeichert
werden sollten und es nicht schon bereits sind (siehe Sanitätskarte) ?
Eine
eigene Bibliothekskarte für Südtirol finde ich einen Blödsinn, aber dass wir
auf einer Bürgerkarte gespeichert sind, mit welcher
die Menschen nicht nur evtw. Skifahren,
Bus fahren...können, sondern auch in jeder
Bibliothek ausleihen, wäre doch super!
Pfiati,
Evelin
FROHE OSTERN!
-----Ursprüngliche
Nachricht-----
Von: owner-biblio-list@provinz.bz.it [mailto:owner-biblio-list@provinz.bz.it] Im
Auftrag von Roland Zwerger
Gesendet: Dienstag, 30. März 2010 11:50
An: biblio-list@provinz.bz.it
Betreff: Unkenruf (?) gegen Bürgerkarte
Precedence:
bulk
Liebe
Kolleginnen und Kollegen,
manche
glauben also immer noch an die "schöne, neue Welt". Ich lese
gerade
einen zum Thema passenden holländischen Bestseller,
"Die
Zelle" von Charles den Tex. Es geht darin um "Diebstahl" und
Missbrauch
der Identität durch jemand anderen.
Wir
arbeiten wie Eppan und Naturns mit dem System EasyCheck, wobei die
Leser
mit ihrem Leserausweis, der einen Chip enthält, selbst ausleihen
können
(in Eppan sogar müssen). Gar einige haben den Ausweis bereits
verloren,
in der Mehrzahl mag er nur zuhause verschollen sein, es ist
aber
auch vorgekommen, dass er samt Geldbörse enwendet wurde. Kaum
einmal
wurde es uns gleich gemeldet, wie auf dem Ausweis gefordert. In
der
Zeit vor der Ungültigermachung im Programm hätte der Finder oder
Dieb
also in der Bibliothek Ausleihen vornehmen können. Das ist bisher
zum
Glück noch nicht vorgekommen.
Vorgekommen
ist bekanntlich, dass Bankomatkarten missbraucht wurden.
Warum
soll nicht auch die "Bürgerkarte" geklont und missbraucht werden
können?
Ist alles nur eine Frage der Zeit.
Ich
möchte nicht, dass allzuviele persönlichen Daten von mir auf einer
einzigen
Karte gespeichert werden.
Wie
soll das übrigens mit den "Bürgerkarten" für Kinder aussehen?
Ich
wiederhole, was ich schon öfter geäußert habe: Ich halte auch den
landesweit
gültigen Leserausweis für keine besonders gute Idee.
"Eintagsfliegen"
in der Bibliothek, d.h. auswärtige Besucher, die
zufällig
einmal in die Bibliothek geraten und etwas Interessantes
finden,
müssen überdurchschnittlich oft gemahnt werden, und nicht selten
sind
die entliehenen Sachen unwiederbringlich verloren!
In
einem deutschen TV-Sender habe ich vor Kurzem eine Dokumentation über
den
Aufwand gesehen, der heute mit EDV getrieben wird. Nur ganz Naive
glauben,
dass das fast nichts kostet. Das Beispiel war Hessen, doch die
"Bürgerkarte"
für alle Südtiroler hat auch nicht mehr auf ein paar
Festplättchen
Platz.
Die
IT-Branche lebt ganz gut, aber zum Teil auf Kosten von jenen, denen
es
finanziell längst nicht mehr gut geht - dasselbe kann man bekanntlich
auch
von den Politikern sagen.
In
neugieriger Erwartung auf Stellungnahmen von Mitdenkerinnen
Roland