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AW: Unkenruf (?) gegen Bürgerkarte

To: <roland.zwerger@gemeinde.neumarkt.bz.it>, "biblio-list" <biblio-list@provinz.bz.it>
Subject: AW: Unkenruf (?) gegen Bürgerkarte
From: "Direktion - Bibliothek Sterzing" <direktion@biblio-sterzing.it>
Date: Tue, 30 Mar 2010 15:20:24 +0200
Delivered-to: biblio-list-archive@ms-up.provinz.bz.it
Delivered-to: biblio-list@ms-up.provinz.bz.it
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Sender: owner-biblio-list@provinz.bz.it
Thread-index: AcrP7l1rPhGE61I2TpyOy4Zn7U4auwAHFkeg

Lieber Roland,

 

was gibt es da so persönlichen Daten, dass sie nicht auf einer Karte gespeichert werden sollten und es nicht schon bereits sind (siehe Sanitätskarte) ?

Eine eigene Bibliothekskarte für Südtirol finde ich einen Blödsinn, aber dass wir auf einer Bürgerkarte gespeichert sind, mit welcher die Menschen nicht nur evtw. Skifahren, Bus fahren...können, sondern auch in jeder Bibliothek ausleihen, wäre doch super!

Pfiati,

 

Evelin

 

FROHE OSTERN!

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-biblio-list@provinz.bz.it [mailto:owner-biblio-list@provinz.bz.it] Im Auftrag von Roland Zwerger
Gesendet: Dienstag, 30. März 2010 11:50
An: biblio-list@provinz.bz.it
Betreff: Unkenruf (?) gegen Bürgerkarte

 

Precedence: bulk

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

manche glauben also immer noch an die "schöne, neue Welt". Ich lese

gerade einen zum Thema passenden holländischen Bestseller,

"Die Zelle" von Charles den Tex. Es geht darin um "Diebstahl" und

Missbrauch der Identität durch jemand anderen.

 

Wir arbeiten wie Eppan und Naturns mit dem System EasyCheck, wobei die

Leser mit ihrem Leserausweis, der einen Chip enthält, selbst ausleihen

können (in Eppan sogar müssen). Gar einige haben den Ausweis bereits

verloren, in der Mehrzahl mag er nur zuhause verschollen sein, es ist

aber auch vorgekommen, dass er samt Geldbörse enwendet wurde. Kaum

einmal wurde es uns gleich gemeldet, wie auf dem Ausweis gefordert. In

der Zeit vor der Ungültigermachung im Programm hätte der Finder oder

Dieb also in der Bibliothek Ausleihen vornehmen können. Das ist bisher

zum Glück noch nicht vorgekommen.

Vorgekommen ist bekanntlich, dass Bankomatkarten missbraucht wurden.

Warum soll nicht auch die "Bürgerkarte" geklont und missbraucht werden

können? Ist alles nur eine Frage der Zeit.

Ich möchte nicht, dass allzuviele persönlichen Daten von mir auf einer

einzigen Karte gespeichert werden.

Wie soll das übrigens mit den "Bürgerkarten" für Kinder aussehen?

Ich wiederhole, was ich schon öfter geäußert habe: Ich halte auch den

landesweit gültigen Leserausweis für keine besonders gute Idee.

"Eintagsfliegen" in der Bibliothek, d.h. auswärtige Besucher, die

zufällig einmal in die Bibliothek geraten und etwas Interessantes

finden, müssen überdurchschnittlich oft gemahnt werden, und nicht selten

sind die entliehenen Sachen unwiederbringlich verloren!

 

In einem deutschen TV-Sender habe ich vor Kurzem eine Dokumentation über

den Aufwand gesehen, der heute mit EDV getrieben wird. Nur ganz Naive

glauben, dass das fast nichts kostet. Das Beispiel war Hessen, doch die

"Bürgerkarte" für alle Südtiroler hat auch nicht mehr auf ein paar

Festplättchen Platz.

Die IT-Branche lebt ganz gut, aber zum Teil auf Kosten von jenen, denen

es finanziell längst nicht mehr gut geht - dasselbe kann man bekanntlich

auch von den Politikern sagen.

 

In neugieriger Erwartung auf Stellungnahmen von Mitdenkerinnen

Roland

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