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AW: Offener Brief an Amtsdirektor Dr. Volker Klotz

To: "biblio-list@provinz.bz.it" <biblio-list@provinz.bz.it>
Subject: AW: Offener Brief an Amtsdirektor Dr. Volker Klotz
From: "Klotz, Volker" <Volker.Klotz@provinz.bz.it>
Date: Thu, 2 Apr 2015 08:10:51 +0000
Accept-language: de-DE, en-US
Cc: Roland Zwerger <roland.zwerger@gemeinde.neumarkt.bz.it>
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Thread-index: AQHQbFdobnjb8mrxL0CdUP14Q302Hp05XvTQ
Thread-topic: Offener Brief an Amtsdirektor Dr. Volker Klotz

Lieber Roland,

 

es war und ist nicht meine Art, Dinge „vor aller Augen“ auszubreiten. Sei’s drum. Dein „Offener Brief“ nötigt mich zu einer Replik, verbunden mit dem Wunsch, dass wir unsere „Auseinandersetzung“, die per se ja nichts Negatives ist, über andere Kanäle austragen.

 

Blut schwitzen wir alle, seien das jetzt Bibliothekarinnen und Bibliothekare, seien dies die vielen Beamtinnen und Beamten in Gemeinden, Bezirksgemeinschaften und im Land, die sich tagtäglich mit einer Fülle an Neuerungen konfrontiert sehen, die sofort und – was das für mich Tragische ist (!) - ohne Fehler umzusetzen sind.  

 

Zu deiner angesprochenen Vermutung: du liegst falsch damit, denn unsere Arbeit, sei dies die Organisation eines umfangreichen Fortbildungsangebotes, sei dies der Ankauf von Material aller Art, das wir für unsere Arbeit bzw. für die Bibliotheken ankaufen, seien dies die Ausschreibungen im Zusammenhang mit den Softwarelizenzen, Wartungsverträgen, die schlussendlich den einzelnen Bibliotheken zugute kommen, „zwingt“ auch mich vor den Computer, wie du schreibst. Zugegebenermaßen habe ich Kolleginnen, die das vorbereiten, die jedoch genauso den Umgang mit dem (zu komplexen) Portal und den neuen Verwaltungsprodezuren lernen müssen. Insofern sitzen wir alle im selben Boot.

 

Wo ich dir recht gebe, und das scheint mir ja der Kern deiner Aussage zu sein: jede Gemeindeverwaltung und jede Bibliothekarin oder Bibliothekar muss irgendwie alleine mit der Situation des Medienankaufs – und darum geht es ja vorrangig – umgehen und jeder interpretiert die Vorgaben anders und handelt anders danach. Das führt zu der großen Verunsicherung, die allenthalben spürbar ist.

 

Die auf der Dienstkonferenz vom 24. Februar besprochene Vorgangsweise hat sich bereits in der Vergangenheit bewährt, da es gelungen ist, im Dialog mit den Verantwortlichen im Gemeindenverband Lösungen für unterschiedliche Problemstellungen zu bearbeiten  und damit auch ein Bewusstsein zu schaffen, das über den damaligen Präsidenten des Gemeindeverbandes Arno Kompatscher auch im Rahmen des Rates der Gemeinden an die Gemeinden weitergegeben worden ist.

Natürlich steht es den Gemeinden frei, ihre Diensteinheiten zu führen, wie sie es für richtig halten und – aus Sicht der Kulturabteilung - können wir nur informieren und Best practise Beispiele benennen.

 

Was braucht es: es braucht einen Leitfaden, der den Bibliotheken und den Gemeinden Sicherheit bringt, einerseits die Arbeit des Einkaufens „richtig“ zu machen, im Sinne eines korrekten Ankaufs auf der Grundlage rechtlicher Vorgaben und Abläufe, andererseits auch dem Rechnung trägt, was die Aufgaben und Notwendigkeiten von Bibliotheken sind.

Dies zu erarbeiten braucht Zeit und braucht Expertise von den Personen, die in der Materie kompetent sind – sprich Gemeindesekretäre / Gemeindenverband - und diese dann auch umzusetzen haben.

 

Kurzum: wir arbeiten an einem Vorschlag, der einerseits die Vorgaben der in der letzten Zeit verabschiedeten Ausschreibungsrichtlinien berücksichtigt, als auch versucht, die Notwendigkeit der Bibliotheken: attraktiv, aktuell und schnell zu sein beim Bereitstellen von Medien Rechnung zu tragen.

Dieser Vorschlag ist dann – so unsere Überzeugung – über den Gemeindenverband, über die Plattform der Gemeindesekretäre an die Gemeinden weiterzuspielen.  

 

Ich bin überzeugt, dass uns nur der Dialog in der Sache weiterbringt!:

Dialog mit dem Landesrat für Kultur, Dialog mit dem Gemeindenverband und Dialog mit den Gemeindesekretären, ganz abgesehen vom Dialog mit den Bibliotheken, den wir ja seit Jahren gemeinsam  - manchmal kontrovers – aber immer konstruktiv pflegen.

 

In diesem Sinne wünsche ich dir und allen Bibliothekarinnen und Bibliothekaren des Landes frohe Ostern, verbunden mit dem Wunsch, dass wir auch „dieses Ei“ möglichst bald zu lösen imstande sind.

 

Volker Klotz  

 

 

Bitte drucken Sie diese E-Mail nicht, es sei denn, es ist unbedingt notwendig!
Non stampare questa e-mail se non è veramente necessario!
Prëibel ne stampede nia chëst'e-mail, ater co sce al mëss propi ester!

 

Von: owner-biblio-list@provinz.bz.it [mailto:owner-biblio-list@provinz.bz.it] Im Auftrag von Roland Zwerger
Gesendet: Mittwoch, 1. April 2015 10:39
An: biblio-list@provinz.bz.it
Betreff: Offener Brief an Amtsdirektor Dr. Volker Klotz

 

Sehr geehrter Herr Amtsdirektor, lieber Volker,
zuerst einmal ein Dankeschön für deine prompten Entgegnungen. Sei mir nicht böse,
aber ich weiß nicht, ob ich ohne meine Herausforderung die Information über euer
gestriges Treffen so bald erhalten hätte.
Freilich, während ihr "in Richtung Dialog mit den unterschiedlichen Akteuren" arbeitet,
schwitze ich bereits Blut.
Ich weiß es nicht, aber ich vermute, du hast noch nie am Computer mitverfolgt,
welchen Aufwand eine Ausschreibung bedeutet. Während andere Gemeindeange-
stellte in diese Arbeit mit verschiedenen Programmen ja hineingewachsen sind,
hat sie uns gewissermaßen überfallen. Sogar Gemeindebeamte sind davon
überzeugt, dass vieles von dem, was wir jetzt tun sollen, nicht unsere Aufgabe
sein kann. Wer jeden Tag nur mit Verwaltungsarbeit zu tun hat, erledigt die
schneller als wir und bleibt bei den vielen Änderungen auf dem Laufenden.

Ich bin immer noch der Meinung, ihr habt durch die Beitragsvergabe tatsächlich
Macht und solltet diese auch ausspielen.
Andernfalls vergesst bisherige Grundkurse und Stuttgart, den Besuch der
Frankfurter und Leipziger Buchmesse und macht die Ausbildung zum
Gemeindesekretär zur Voraussetzung für die Leitung einer Mittelpunktbibliothek!

-- 
Roland Zwerger
 
Bibliothek im Ballhaus  
Andreas-Hofer-Str. 58/2 
I-39044 Neumarkt (BZ)
Tel. 0471 82 00 74
 
PS: Vielen Dank jenen, die sich bereits nach der BiblioBlog- und
Biblio-List-Eintragung bei mir gemeldet haben.
 
Wenn jemand glaubt, ich vertrödle Zeit: Weil die Generalsekretärin
der Meinung war, Dienstgänge seien zu reduzieren, bin ich seit mehr
als zwei Jahren häufiger in meiner Freizeit in Buchhandlungen anzu-
treffen und war erst kürzlich beim Buchbinder und auf dem Bücher-
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