Liebe Elke,
Skidata ist ein wirklich großer Big
Player, der Weltmarktführer ist bei Ticketingsystemen für Skiregionen, außerdem
Parkplatzsysteme für Einkaufszentren und für Flughäfen ausstattet und sogar die
Eintrittskartentechnologie für Fußballweltmeisterschaften liefert. Da ist also
sicher viel Know-how vorhanden! Auf der anderen Seite gehört das Unternehmen
einem Chipkartenhersteller und der Fokus liegt da vielleicht nicht auf simplen Besucherzählgeräten
für Gebäudeeingänge (ist nur meine Vermutung) J
Wir haben uns voriges Jahr bei der
Diskussion um die Zählung auch ein bisschen schlau gemacht. In der
Bibliothekswelt sind einfach optische
Besucher-Zählgeräte mit Lichtschranken der Standard (es gibt auch gar keine
besseren Alternativen); ganz vereinzelt trifft man auch noch manuelle
Zählapparate wie diesen
hier an.
Ich zitiere mal ein paar Zeilen aus
dem Wikipedia-Artikel zur Kundenfrequenzmessung
(v.a. in Shoppingzentren): „Landläufig hat sich das Vorurteil
geprägt, dass Lichtschrankenanlagen ungenau arbeiten. Das ist falsch. Eine
sorgfältig geplante und dem Einsatzzweck entsprechend eingesetzte Lichtschranke
kann technische Zählgenauigkeiten von bis zu 99 % erfüllen. Natürlich wäre
es töricht, eine Lichtschranke über acht oder gar zehn Meter im Haupteingang
eines stark frequentierten Centers zu installieren und eine
Personenzählsystem-Genauigkeit zu erwarten. An Übergängen, Treppenhäusern oder
vor Rolltreppen sowie überall dort, wo sich die Personen harmonisch verteilen,
wird die Technologie jedoch überzeugen.“
Dass es bei Gruppendurchgängen
Ungenauigkeiten gibt, muss man wohl akzeptieren (dazu bräuchte es
Mehrstrahllichtschrankensysteme). Ansonsten ist das System der Lichtschranke,
die durchbrochen wird, im Grunde einfach und effizient. Bin absolut kein
Techniker, aber ich wüsste nicht, wie es zu Abweichungen im zweistelligen
Prozentbereich kommen sollte (außer wenn das Gerät defekt ist, wovon wir nicht
ausgehen wollen).
Vielleicht gibt es noch
ein paar Erfahrungen aus den Bibliotheken, die bereits mit den Geräten
arbeiten?
Liebe Grüße
Daniel
Dr. Daniel Weger
Bibliotheksverband Südtirol
Penegalstr. 17/b
I-39100 Bozen
Tel. +39 0471 28 57 30
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www.bvs.bz.it
Von: owner-biblio-list@provinz.bz.it
[mailto:owner-biblio-list@provinz.bz.it] Im
Auftrag von Elke Wörndle
Gesendet: Donnerstag, 17. Januar
2013 10:46
An: 'Biblio-List@Provinz. Bz. It'
Betreff: Personenzählgerät
Liebe
Bibliolistler,
ein Mitarbeiter der Firma "Skidata" war hier in der Bibliothek
wegen der Installation eines Personenzählgerätes - da unsere Gemeinde meinte,
wenn schon, dann lassen wir es uns von einer professionellen Firma
installieren.
Zuallerst
aber meinte der Vertreter, dass bei Geräten mit Photozellen, sprich
Lichtschranken, die Abweichungen vom reellen Wert bis zu 30% (+) seien!!!
Sie verkaufen diese daher sehr ungern, weil sinnlos. (Er meint auch, dass
Strichlisten da genauer wären...). Es geht einfach darum, dass die Schranken
nur sehr selten "einwandfrei" passiert werden. Die Zukunft würde in
der Karte liegen, die jeder Bürger (Kinder?, Touristen?) mit sich tragen
müsste. Nur so gäbe es sichere Daten.
Jedenfalls stellt sich schon die Frage, ob bei solchen Abweichungen die
Investition sinnvoll ist und ob unsere Zahlen dann auch Ernst genommen
werden.
Ich bin jetzt jedenfalls ein bisschen verunsichert, denn sicher ist super, wenn
am Ende vom Jahr eine große Zahl rauskommt, aber was nützt mir die, wenn ich
weiß, dass sie manipuliert ist...
lg aus Völs
Elke
Bibliothek Völs am Schlern Kirchplatz 4 39050 Völs am
Schlern Tel 0471 725746