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AW: Personenzählgerät

To: Elke Wörndle <elke@gemeinde.voels.bz.it>, <biblio-list@provinz.bz.it>
Subject: AW: Personenzählgerät
From: "Daniel Weger" <Daniel.weger@bvs.bz.it>
Date: Thu, 17 Jan 2013 12:15:32 +0100
Delivered-to: biblio-list-archive@ms-up.provinz.bz.it
Delivered-to: biblio-list@ms-up.provinz.bz.it
In-reply-to: <9D5A92BD88AE4D08B8957A417EF0B06B@BVS.local>
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Sender: owner-biblio-list@provinz.bz.it
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Thread-topic: Personenzählgerät

Liebe Elke,

 

Skidata ist ein wirklich großer Big Player, der Weltmarktführer ist bei Ticketingsystemen für Skiregionen, außerdem Parkplatzsysteme für Einkaufszentren und für Flughäfen ausstattet und sogar die Eintrittskartentechnologie für Fußballweltmeisterschaften liefert. Da ist also sicher viel Know-how vorhanden! Auf der anderen Seite gehört das Unternehmen einem Chipkartenhersteller und der Fokus liegt da vielleicht nicht auf simplen Besucherzählgeräten für Gebäudeeingänge (ist nur meine Vermutung) J

 

Wir haben uns voriges Jahr bei der Diskussion um die Zählung auch ein bisschen schlau gemacht. In der Bibliothekswelt sind einfach optische Besucher-Zählgeräte mit Lichtschranken der Standard (es gibt auch gar keine besseren Alternativen); ganz vereinzelt trifft man auch noch manuelle Zählapparate wie diesen hier an.

Ich zitiere mal ein paar Zeilen aus dem Wikipedia-Artikel zur Kundenfrequenzmessung (v.a. in Shoppingzentren): Landläufig hat sich das Vorurteil geprägt, dass Lichtschrankenanlagen ungenau arbeiten. Das ist falsch. Eine sorgfältig geplante und dem Einsatzzweck entsprechend eingesetzte Lichtschranke kann technische Zählgenauigkeiten von bis zu 99 % erfüllen. Natürlich wäre es töricht, eine Lichtschranke über acht oder gar zehn Meter im Haupteingang eines stark frequentierten Centers zu installieren und eine Personenzählsystem-Genauigkeit zu erwarten. An Übergängen, Treppenhäusern oder vor Rolltreppen sowie überall dort, wo sich die Personen harmonisch verteilen, wird die Technologie jedoch überzeugen.

 

Dass es bei Gruppendurchgängen Ungenauigkeiten gibt, muss man wohl akzeptieren (dazu bräuchte es Mehrstrahllichtschrankensysteme). Ansonsten ist das System der Lichtschranke, die durchbrochen wird, im Grunde einfach und effizient. Bin absolut kein Techniker, aber ich wüsste nicht, wie es zu Abweichungen im zweistelligen Prozentbereich kommen sollte (außer wenn das Gerät defekt ist, wovon wir nicht ausgehen wollen).

 

Vielleicht gibt es noch ein paar Erfahrungen aus den Bibliotheken, die bereits mit den Geräten arbeiten?

 

Liebe Grüße

Daniel

 

 

Dr. Daniel Weger
Bibliotheksverband Südtirol
Penegalstr. 17/b
I-39100 Bozen
Tel. +39 0471 28 57 30
Fax +39 0471 40 95 53
www.bvs.bz.it 

 

 


Von: owner-biblio-list@provinz.bz.it [mailto:owner-biblio-list@provinz.bz.it] Im Auftrag von Elke Wörndle
Gesendet: Donnerstag, 17. Januar 2013 10:46
An: 'Biblio-List@Provinz. Bz. It'
Betreff: Personenzählgerät

 

Liebe Bibliolistler,
ein Mitarbeiter der Firma "Skidata"  war hier in der Bibliothek wegen der Installation eines Personenzählgerätes - da unsere Gemeinde meinte, wenn schon, dann lassen wir es uns von einer professionellen Firma installieren.

Zuallerst aber meinte der Vertreter, dass bei Geräten mit Photozellen, sprich Lichtschranken, die Abweichungen vom reellen Wert  bis zu 30% (+) seien!!! Sie verkaufen diese daher sehr ungern, weil sinnlos. (Er meint auch, dass Strichlisten da genauer wären...). Es geht einfach darum, dass die Schranken nur sehr selten "einwandfrei" passiert werden. Die Zukunft würde in der Karte liegen, die jeder Bürger (Kinder?, Touristen?) mit sich tragen müsste. Nur so gäbe es sichere Daten.
Jedenfalls stellt sich schon die Frage, ob bei solchen Abweichungen die Investition sinnvoll ist und  ob unsere Zahlen dann auch Ernst genommen werden.
Ich bin jetzt jedenfalls ein bisschen verunsichert, denn sicher ist super, wenn am Ende vom Jahr eine große Zahl rauskommt, aber was nützt mir die, wenn ich weiß, dass sie manipuliert ist...
lg aus Völs
Elke

Bibliothek Völs am Schlern Kirchplatz 4 39050 Völs am Schlern Tel 0471 725746

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